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Notizen eines Wanderers

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1Notizen eines Wanderers Empty Notizen eines Wanderers Fr Jan 02, 2015 2:31 am

Tobias

Tobias
Admin

Heldren. Endlich. So neugierig war ich auf die rätselhafte Kältefront im Süden und doch musste ich feststellen, die Gefahren, die mit einer derartigen Expidition zusammen hängen, fatal unterschätzt zu haben. Fünf Tage lang gingen wir durch die weiße Hölle. Zu fünft brachen wir auf und zu fünft kamen wir zurück. Und doch hatte ein törichter, aber überaus nützlicher Gefährte sein Grab im Eis gefunden.

Es war vor fast einer Woche, als ein Ulfe - dem Tode nahe - das Dorf auf seinem Pferd erreichte. Yuln hieß er, wenn ich mich Recht entsinne. Noch oben auf der Weide spürte ich, dass dieser Reiter interessante Botschaft bringen könnte und als ich mich hinab ins Dorf schleppte und mich meiner Heilfähigkeiten bediente um Zugang zu Medwjeds Haus zu erlangen, erkannte ich die grässlichen Spuren, die nur eisiger Frost auf menschlicher Haut hinterlassen konnte. Vielleicht war dies die Gelegenheit, die unnatürlichen Witterungen im Grenzwald genauer zu erforschen. Seit Tagen schon war es das Heimweh, welches mich auf eine solche Chance hoffen lies, doch ohne Unterstützung war die lebensfeindliche Umgebung selbst für Wokka und mich nicht zu bewältigen. Aber das Schicksal meinte es gut mit uns und es brauchte keinen Tag, ehe sich eine Gemeinschaft gefunden hatte, um Argentea Massalene aus den Klauen räuberischer Banditen zu befreien. Denn das war, was der Ulfe berichtete - sie waren Überfallen worden, von Winterberührten - unheimliche Wesen der Kälte, welche sich der jungen Adligen aus Zimar bemächtigten und außer Yuln selbst niemanden am Leben ließen.

Ariel, ein junges Mädchen, der ich schon nach wenigen Sekunden ansah, dass sie Verstand mit einer Axt umzugehen und Hosh Pak, ein halborkischer Zauberkundiger aus dem Süden waren offenbar ebenso an der Geschichte interessiert, wie auch ich. Das Mädchen würde eine große Hilfe sein, das erkannte ich sofort und mit Ausblick auf die eisigen Gefahren war ich auch der Begleitung des zwielichtigen Halborks gegenüber nicht abgeneigt. Seltsame Gefährten. Und doch war die Vorstellung anch so langer Zeit ein paar Tage nicht alleine zu reisen überaus befreiend.
Es sollte sich herausstellen, dass Pak mit einer weiteren Magierin unterwegs war - Sylija, eine Halbelfin mit feuerrotem Haar begleitete ihn und ich stellte schnell fest, dass diese über ihre Fähigkeiten hinaus auch seelisch eine große Unterstützung sein würde. Ich kann noch nicht sagen, weshalb, vielleicht ist es tatsächlich nur unser gemeinsames Interesse an einer Rückkehr in den Norden, aber mir lag viel daran, die freundliche Feuermagierin an meiner Seite zu wissen. Seither ist sie wohl die einzige südlich der großen Hauer, die meinen Namen kennt. Es war ungewohnt in auszusprechen, unzählige Erinnerungen überkamen mich - wird es mir gelingen, tatsächlich irgendwann zurückzukehren mit Tas'Rah abzurechnen? Mit Sylija einigte ich mich zumindest darauf, dass sie uns in den Grenzwald begleitet, wenn ich im Gegenzug mit ihr in den Norden reisen würde.

Jedenfalls gelang es uns letztlich noch P'Li, die riesige Kellnerin aus dem Silbernen Hermelin für unsere Sache zu gewinnen. Ich hatte ihre beeindruckende Gestalt schon einige Male gesehen und bei ihr bereits das eine oder andere Mahl bestellt, die Frage, ob diese junge Frau zu etwas anderem bestimmt war, als Brot und Suppe zu servieren wagte wohl ohnehin niemand ernsthaft zu stellen. Die Hünin mit ihrer überwältigenden Athletik sollte unsere Expidition somit also vervollständigen.


Ich bin mir unsicher, ob es besser gewesen wäre, hätten wir uns ausgiebiger vorbereitet, aber ich glaube keiner von uns hat geahnt, dass uns so viel mehr noch erwartet als die klirrende Kälte. Sofia, die Stallhüterin, bei der ich Wokka unter brachte und die sich stets so rührend um meinen Freund kümmerte überließ mir auf Geheiß der Teppen ein Pferd und so machten wir uns auf den Weg, der jungen Frau zu helfen.
Noch jetzt frage ich mich, was die Beweggründe der anderen sind. Lag ihnen tatsächlich etwas an Agentea? Sie kannten die Frau nicht, aber wer weiß, wie locker dort unten in Zimar doch das Geld sitzt. Zumindest bei Pak konnte ich mir nichts anderes erklären.
Ariel war überaus erfrischend. Ich brauchte eine Weile, ehe ich ihr das junge, verspielte Mädchen abnahm, die brachiale Axt auf ihrem Rücken sprach schließlich eine andere Sprache, aber je länger sie um mich war, desto häufiger dachte ich ob ihrer naiven, aber kühnen Äußerungen an meine Jugend. Meine Jugend. Es ist nahezu erschreckend, wie alt ich geworden bin. Sylija würde mich wohl auslachen, würde ich erzählen, wie sehr ich mich nach meiner Jugend sehne. Ob sie überhaupt weiß, dass ich so viel jünger bin als sie?

Wir erreichten schon bald den Schauplatz des Angriffs. Ich glaube, wir alle realisierten in dem Moment den Ernst der Lage - Überreste magischer Angriffe, ein zum Block gefrohrener Wachmann und untote Wiedergänger erwarteten uns. Und doch hätte es nicht der Spuren bedurft, die sich zwischen den schneebedeckten Bäumen hindurch bahnten, um mich in den frostigen Wald hinein zu führen.

Es begann eine lange, anstrengende Reise. Zu lange war auch ich nicht mehr solchen Temperaturen ausgesetzt. Jeder Schritt wurde begleitet von Gedanken an meine Kindheit im Eis und obwohl mir die brutale Kälte fremd wirkte, löste sie in mir ein Gefühl der Vertrautheit aus.

Ich beneide die anderen - Hosh Pak, Sylija und P'Li - nicht darum, zu Fuß durch das weiße Puder zu stapfen. Einzig Wokka schien sich nach langem wieder heimisch zu fühlen und stampfte stets einige Meter vor den anderen. Geboren im Eis, gezeichnet vom Feuer. Unsinn. Nichts war mehr übrig vom gewandten Erbe der Weißhörner, der einst an der Seite seines Vaters tagelang durch die eisige Kälte zog und lernte, wie man noch viel widrigere Bedingungen ausharren konnte. Nun ritt ich hier auf einem Pferd durch den Schnee, nicht in der Lage, aus eigener Kraft voran zu kommen. Wenn meine heilende Magie nicht von Nöten gewesen wäre, so wären sie vermutlich besser ohne mich dran gewesen. Tatsächlich war es Wokka, der unter Beweis stellte, was ein Geschöpf des Nordens zu leisten im Stande ist. Sein Horn war spitz und seine Bewegungen im Eis brachial wie eh und je.

Nachdem wir nur wenige Schritte im Grenzwald eine brutale Falle auslösten und von Glück sprechen konnten, die Reise noch gemeinsam fortsetzen zu können, wurde uns mehr und mehr bewusst, dass aus dem harmlosen Forst ein Ort des Verderbens geworden war. Grausame Bestien fielen uns an - Sylija fiel beinahe einem Tatzelwurm zum Opfer, der uns in seinem Element nicht den Hauch einer Chance ließ, seinen Angriff vorrauszusehen.

Ich unterhielt mich viel mit der großen P'Li auf dem Weg. Sie war ein angenehmer Gesprächspartner und brachte wohl mehr Erfahrung mit, als es in der Taverne den Anschein machte. Ihre Augen waren flink und scharf, ihre Bewegungen brachten vielen Widersachern den Tod und obwohl sie nach außen nicht den Anschein machte, verbarg sich hinter der furchterregenden Gestalt ein liebenswerter Mensch.

Dem Tatzelwurm folgten bösartige Feenwesen und gewitzte  Elementare, die versuchten, uns im vereisten Wünschelbach zu ertränken, doch wir überwanden unsere Grenzen und meisterten eine Gefahr nach der anderen. Ariel und P'Li zeigten überragendes Kampfgeschick und Wokka - nun ja, seine ungeheure Kraft ist mir kein Geheimnis.
Als wir schon viele Stunden unterwegs waren, trat vor uns plötzlich ein weißer Hirsch aus dem Wald und begann mit uns zu sprechen. Die Kreatur war mehr als sonderlich, doch einzig Hosh Pak fiel auf, dass es wohl nicht der Hirsch war, der mit uns sprach. Leider waren wir anderen zu gefesselt von der skurrilen Situation und konnten Paks Zeichen nicht rechtzeitig deuten. Die Kreatur verschwand im Wald und erst einen Tag später sollten sich die Bedenken unseres Halborks als gerechtfertigt erweisen.

Zwei Tage lang durchquerten wir den Grenzwald, überwältigten sogar einen Trupp Banditen, die uns geschickt aus dem dichten Wald heraus attackierten und erreichten schon bald eine große Jagthütte. Doch obgleich wir vorschtig waren und uns mit Bedacht an das Gebäude heranzuschleichen versuchten, lösten wir eine Falle aus, die Wokka niederstreckte und unsere Anwesenheit jedem offenbarte, der sich innerhalb oder in der nähe des Hauses aufhielt.

Doch das Haus blieb still dort liegen - still und unbekümmert. Langsam pirschten wir uns voran und erst, als P'Li beim Versuch, durch ein Fenster ins Innere zu spähen entdeckt wurde, wussten wir, dass wir um eine Konfrontation nicht würden herumkommen. Und trotzdem rührte sich nichts, ehe wir alle - schon schwer angeschlagen - durch das Eingangsportal die Jagthütte betraten und von einem halben Dutzend Banditen erwartet wurden. Ein wilder Kampf entbrannte und mit Entsetzen mussten wir feststellen, dass unsere Widersacher unterstützung durch nekromantische Magie erhielten. Erschlagene Banditen standen nur Sekunden nach dem Todesstoß als stöhnende Zombies wieder auf und Wokka, P'Li und Ariel warfen all ihre Kampferfahrung in die Waagschale des Schicksals und so konnte man nach einem erbitterten Gefecht Rokhar, Anführer der Banditen und Kleriker des Norgorber gefangen nehmen. Mit seiner Gefangennahme sollten sich alle Gefahren, denen wir gegenüber standen, gelohnt haben - er berichtete uns nicht nur von den Vorgängen im Grenzwald, einem mysteriösen Portal in dessen Mitte, das wohl Ursache dieser unnatürlichen Kälte zu sein scheint und den Wesen, die nun das Sagen hatten hier im Wald - Izoze, ein Teufel, wie er sagte und Teb Knotten, einer trollähnlichen Kreatur, sondern auch von Argenteas Aufenthalt im Kellerraum unter der Jagthütte.


to be continued



Zuletzt von Tobias am Mi Apr 08, 2015 3:56 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet

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2Notizen eines Wanderers Empty Re: Notizen eines Wanderers Mi Jan 14, 2015 2:29 pm

CastielBA

CastielBA

Iat sehr schön zu lesen, danke schön. Will bur noch mal ein paar Sachen korrigieren, glaube nicht dass das noch wichtig wird, aber mann weiss ja nie.
Die Edle schreibt sich Argentea
Der Troll hieß Teb Knotten
Und die Taverne die du frei gelassen hast, heisst zum Silbernen Hermelin.

btw der name wünschelbach ist richtig, hattest ja ein ? dahinter gestellt.

3Notizen eines Wanderers Empty Re: Notizen eines Wanderers Mi Apr 08, 2015 3:56 pm

Tobias

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So, hab das jetzt endlich mal korrigiert!

Danke Aniko

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